Eugen Anton von Boch
∗ 22.05.1809 Septfontaines Luxemburg
† 11.11.1898 Mettlach
Eltern:
Jean-François Boch *1791 †1858
Rosalie Buschmann *1785 †1870
Geschwister:
Anne-Rosalie *1807 †1887
Wilhelmine *1811 †1887
Frédéric-Victor¹ *1817 †1920
Eugen von Boch „war der alte Herr von Mettlach, langjähriger Bürgermeister und stellvertretender Bürgermeister von Mettlach, und die Gemeinde setzte ihm aus Dankbarkeit ein Denkmal. Er wurde zum Kommerzienrat und zum Geheimrat ernannt, er empfing Orden und Ehrenzeichen. Anlässlich seiner Goldenen Hochzeit wurde er in den erblichen Adelsstand erhoben, aber er blieb der bescheidene und Hilfe gebende Mensch, der er immer gewesen. Doch auf eine Auszeichnung war er stolz: Am 6. August 1877 erhielt er für die geglückte Rettung eines Jungen aus der Saar bei Fremersdorf die Lebensrettungsmedaille am Band.“ (Zitat: Gruner, Geschichte der Familie Boch, sh. Kapitel Literatur)
∞ 03.05.1842
in Fremersdorf/Saar
Octavie Villeroy
*1823 †1899
Kinder:
René Franz² *1843 †1908
Edmund *1845 †1931
Esther *1847 †1919
Marie *1851 †1902
Louise *1855 †1928
Alfred² *1860 †1943
Alice² *1860 †1944
2) René Franz von Boch-Galhau heiratet Marie Pescatore, die Schwester von Edmunds Frau Elisabeth, seine Geschwister Alfred und Alice (Zwillinge) heiraten die Geschwister Adrian und Leonie Reverchon.
Eine Tochter von René und Marie heißt Martha, sie ist die beste Freundin von Edmunds Tochter Marguerite und heiratet 1905 Franz von Papen.
„Mit der Manufaktur der Fayencerie Wallerfangen, gegründet 1785 von dem Lothringer Nicolas Villeroy und als spätere Steingutfabrik Wallerfangen noch bis 1931 in Betrieb (danach abgerissen), bestand zeitweise ein konkurrierendes Keramikunternehmen zum Bochschen Betrieb. Die Konkurrenzsituation zwischen Villeroy in Wallerfangen und Boch in Mettlach wurde durch die Fusion der beiden Firmen im Jahr 1836 und die Heirat der Erbin Octavie Villeroy (1823-1899) mit dem Erben Eugen Boch (1809-1898) im Jahre 1842 beseitigt…“
Zitatquelle: http://www.memotransfront.uni-saarland.de/villeroy_boch.shtml
Zwei Tage vor Marguerites 80. Geburtstag hält ihr Bruder Dodo – das unbequeme enfant terrible der Familie, wie er sich selber bezeichnet – eine Tischrede bei einem Familienessen in Saareck, in der er auch ihre Vorfahren erwähnt. Über seinen Großvater sagt er, dass er das Adelsprädikat nicht nur am liebsten abgelehnt hätte, sondern sich auch darüber geärgert habe; für einen Mann seines Formats genüge das einfache „Boch“. und weiter wörtlich:
»Es ist auch begreiflich, dass er nicht zu jenen geltungssüchtigen Snobs der Wilhelminischen Epoche gehören wollte, die es in ihrem Namen so gefroren hat, dass sie glaubten, sich ein „von“ kaufen zu müssen, bis ihnen dann schließlich im Backofen des Potsdamer Marmorpalais zur Vervollständigung ihres Wohlbehagens, der sogenannte, hausgebackene Adel aufgebrannt wurde und sie fälschlicherweise meinten, nun dem Jahrhunderte alten Adel ebenbürtig zu sein. Die Abneigung meines Großvaters gegen die genannte Auszeichnung gemahnt an die Worte des Fiesco in der gleichnamigen Schiller’schen Dichtung:
„Das Diadem erkämpfen ist groß, aber das Diadem zurückweisen ist göttlich“ (bei Schiller ist der Wortlaut so: „Ein Diadem erkämpfen ist groß, es wegwerfen ist göttlich“ Anm: Bam 2019)
Lediglich seinen Nachkommen zuliebe hat Eugen Boch sich dann schließlich von seiner Umgebung umstimmen lassen und hat eingewilligt.
Wie ungeheuer glücklich und wie stolz sind wir Nachkommen heute im Glanz dieser – wenn auch nicht selbst verdienten – jungen Krone, aber – erlaubt mir als altem Boch diese Bemerkung – aber wie unvereinbar mit der inneren Größe unseres Ahnherrn ist das mitunter zur Schau getragene Überlegenheitgefühl gegenüber dem Bürgertum!…«
Aus der Tischrede von Alfred von Boch (gen. Dodo) in Saareck am 27.06.1960