Eltern:
Anton Mohr *1855 †1932
Marie von Beulwitz *1863 †1956
∞ 27.05.1924 Trier Ostallee
Agnes Rautenstrauch
*1902 †1999
Adrian wurde in Koblenz geboren, wo sein Vater Anton wenige Monate zuvor die Königliche Oberförsterei im Kastorhof übernommen hatte, in der die Familie auch wohnte. Abgesehen von vielen Besuchen in Trier, wo die Großeltern Carl und Fanny von Beulwitz lebten – die Großeltern Ludwig und Elise Mohr haben Adrian und seine Geschwister nicht mehr kennengelernt – verbrachte er seine ganze Kindheit in Koblenz. Während sein Bruder Mal- und Zeichenunterricht bekam, lernte er das Klavierspiel und zeigte dafür eine hohe Begabung; sein größter Traum war es, Konzertpianist zu werden. Als Gymnasiast besuchte er das Kaiserin-Augusta-Gymnasium, wo er im Jahr 1914 das Notabitur machte. Die folgenden Jahre verbrachte er wie sein Bruder Alexander bei der Kavallerie und an verschiedenen Frontabschnitten und schied wie Alexander nach Ende des 1. Weltkriegs als Rittmeister aus dem Militärdienst aus. Über diese Zeit hat er ebenso wie sein Bruder auch auf Nachfragen nicht mit uns gesprochen.
„Ein Künstler in der Familie ist genug“ – Alexander wollte Maler werden – entschied Vater Anton nach dem Krieg und so machte Adrian eine Ausbildung zum Ökonom, doch ein Praktikum als Gutsverwalter in Ostpreußen ließ ihn schnell erkennen, dass das nicht das Richtige für ihn war.
Durch Vermittlung der Mutter seiner Braut bzw. deren Vater Edmund von Boch, einer der Direktoren von Villeroy & Boch, erhielt er eine Anstellung bei der Steingutfabrik in Wallerfangen, später in Dresden, wo er Chemie studierte und dann in Merzig an der Saar, wo er schließlich Betriebsleiter bei dem dortigen V&B-Werk wurde. In Merzig hatte die Familie Mohr ein schönes Haus am Stefansberg.
Nach der Pensionierung zog er mit Agnes nach Kanzem. Hier hatten sie einen großzügigen Bungalow gebaut mit einem großen Garten, der von Feldern umgeben war.
1974 schließlich zogen sie in das Wohnstift „Augustinum“ in Bad Neuenahr. Dort hatten sie zwar eine großzügige Wohnung, aber ich bin sicher, dass Adrian seinen Flügel, sein Labor und seinen geliebten Garten schmerzlich vermisst hat.
In Bad Neuenahr erkrankte er bald an Parkinson und starb 1978 mit 85 Jahren. Er liegt im Familiengrab von Carl Rautenstrauch, dem Großvater seiner Frau (und Bruder seiner eigenen Großmutter Fanny), in Trier begraben.
Mir ist er als großartiger Klavierspieler, Vogelliebhaber und „Alchimist“, der in seinem Kellerlabor geheimnisvolle Duftwässerchen und Aperitife braute, und als humor- und liebevoller Großvater in guter Erinnerung. [Bam 2019]